2015-04-29
26/27
Er zieht den Hut vor NICHTS UND
WIEDER NICHTS
Er muntert seine Leute auf
die keiner kennt und
AUF DER MAUER AUF DER LAUER und
HOCH AUF DEM GOLDENEN WAGEN
sitzt er und prostet
mit der einzig verbliebenen Tasse und
wenn die ganze Welt nach Huckelriede käme
zum Beispiel DIE LEBENDEN UND
DIE TOTEN grüßte er sie alle
von der Brandung seines Meeres aus
das uns schon morgen ÜBER DEN KOPF
wächst und hätte ich EINZIG UND
ALLEIN einen Hut
zöge ich ihn GLEICHFALLS weil es
DAS MINDESTE ist was man tun kann
bis die Meise einen Frühling macht
| thomas wettengel © 2015-04-28|
2015-03-26
2015-03-17
VERGÄNGLICHKEIT DES GLÜCKS
Der Blumenstrauß dort drüben in der Vase
Riecht mittlerweile sehr nach Loriot
Der ist bekanntlich eine Weile tot
Jetzt fasse jeder sich an seine Nase
| Thomas Wettengel (c) 2015-03-17 |
2015-02-27
HEIMAT
in flaches land geraten
zur eisen zur unzeit
wo der frühtau in die hände spuckt
bin ich geboren
| thomas wettengel(c) 2015-02 |
2015-01-21
IM THEATER GEWESEN, GEWEINT.
Im Theater gewesen, geweint.
Es war ein ganz gewöhnlicher, langatmiger Dostojewski-Abend im Theater Bremen. Es wurde gesprochen und gesprochen und gesprochen. Nichts passierte. Und in dieses Nichts hinein, das nach der Pause eher noch vollständiger geworden war, ein Lied: Kalina Krasnaja. Eine alte Sehnsucht nach etwa Unbekanntem, eine Trauer, Rücksicht auf Verluste oder Ähnliches überkam mich. In diesem Lied löste ich mich auf wie eine Brausetablette. Danach ging es wieder und nach nicht ganz dreieinhalb Stunden verließ ich das Theater - als wenn nichts gewesen wäre, oder ein Nichts, oder was auch immer, etwas, das mich anging.
Thomas Wettengel, 21. Januar 2015
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