2015-01-21
IM THEATER GEWESEN, GEWEINT.
Im Theater gewesen, geweint.
Es war ein ganz gewöhnlicher, langatmiger Dostojewski-Abend im Theater Bremen. Es wurde gesprochen und gesprochen und gesprochen. Nichts passierte. Und in dieses Nichts hinein, das nach der Pause eher noch vollständiger geworden war, ein Lied: Kalina Krasnaja. Eine alte Sehnsucht nach etwa Unbekanntem, eine Trauer, Rücksicht auf Verluste oder Ähnliches überkam mich. In diesem Lied löste ich mich auf wie eine Brausetablette. Danach ging es wieder und nach nicht ganz dreieinhalb Stunden verließ ich das Theater - als wenn nichts gewesen wäre, oder ein Nichts, oder was auch immer, etwas, das mich anging.
Thomas Wettengel, 21. Januar 2015
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