ich helfe gern. das bekommen nicht nur freunde aus der welt 1.0 zu spüren, sondern auch die aus der welt 2.0.
1.0.1.
als studierter magister und ausgefuchster müllerianer werde ich gern bemüht, wenn es darum geht, doch mal zu helfen, "weil du dich doch mit diesen müller-sachen so gut auskennst". ich mache ein gesicht, das intelligenz und understatement ausdrücken soll. ich weiss nicht, ob es gelingt. jedenfalls führt es zu kostenlosem kaffee und leckerem auflauf. und es führt mich in bereiche, die ich noch nicht kenne. dort gelingt mir zwar die eine oder die andere intelligente bemerkung, aber mich beschleicht das gefühl, doch nicht so viel beitragen zu können, wie mein gegenüber erwartet. ich mache mein intelligentes gesicht oder das, was ich dafür halte. ich versehe arbeiten mit unzähligen anmerkungen und - wegen der motivation - smileys. meine anmerkungen sind aber selbst mit legende kaum zu entziffern. eine schrift, schön und unleserlich. dabei habe ich mir solche mühe gegeben. weil ich doch so gerne helfe. wenigstens konnte ich noch die eine oder andere format-katastrophe verhindern. andere werden sich auftun, nach murphys gesetz und der dirk-baecker-konstante.
2.0.1.
um zu helfen, schlittere ich durch halb berlin. vor zwei tagen habe ich an der theaterkapelle herumgehackt. sie ist nicht umgefallen, thesen zum anschlagen hatte ich auch keine dabei. zwei freikarten habe ich gewonnen, und alle, die mich bei der arbeit beobachteten, machten anerkennende kommentare. manche wollten sogar helfen. aber das mache ich lieber selbst.
1.0.2.
ich helfe auch am telefon. heute rief mich eine freundin verzweifelt an, weil sie seit einer woche an einer bewerbung laboriert wie an einem grippalen infekt. ich habe mir das bewerbungsschreiben vorlesen lassen und drei formulierungen für einen absatz gemailt, die allesamt nichts brachten ausser eine verifizierung der dirk-baecker-konstante, die besagt, dass jedes problem die lösung eines vorhergehenden problems ist. ich tue, was ich kann. am ende war die freundin immer noch verzeifelt, aber irgendwie anders. ich helfe gern.
| thomas wettengel (c) 2010-02-14 |
2010-02-14
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