Sven Regener NEUE VAHR SÜD / hermine huntgeburth NEUE VAHR SÜD
der roman ist etwas langatmiger als der film, was normal ist. auf 600 seiten lässt sich eben mehr unterbringen als in 90 minuten. der 90-minuten-film hat seine eigenen gesetze. huntgeburths film (drehbuch christian zübert) strafft die handlung und vor allem das personal enorm, sehr zum vergnügen des rezensenten, der den roman als buch zum film lesen musste (notgedrungen, weil später). für die figur des frank lehmann ist eine bessere besetzung als die des frederick lau schwer vorstellbar. so viel dösbaddelige intelligenz ist selten prägnant in einer figur zusammengefasst worden. der film kann ohne lektüre der trilogie gesehen, verstanden und genossen werden. lehmann fährt (anders als im roman) allein nach berlin, ohne den besoffnen punkerfreund wolli. überhaupt ist der roman stellenweise etwas zu sehr verkompliziert worden. vom film lässt sich das nicht sagen. die gefühlten 50 figuren des romans werden zu 13 figuren eingedampft. es lässt sich sagen, dass der roman quasi nackig gemacht wurde. mit einem erstklassigen buch wäre das schwer möglich gewesen. ich habe den film inzwischen noch zwei mal gesehen, und fand ihn mit jeder sichtung besser. nebenbei beleuchten film und roman einen wichtigen punkt in der bundesrepublikanischen geschichte...
| thomas wettengel © 2011-01-27 |
2011-01-27
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