2009-10-30

GUNTER MEINHARDT: KLANGKÖRPER

...ist nicht die wichtigste, aber eine der originellsten arbeiten dieses aufstrebenden musikjournalisten.

Alles beginnt eines Morgens im Bett des Gitarristen, der seinen Vorstellungen von der Welt nachtrauert und sich fragt, was er mit seinem Leben anfangen soll, das einfach nicht so werden will, wie er es gerne möchte. Seine Idee: Eine neue Band gründen und die Stadt rocken. Klar, dass das alles auch nicht klappt, aber langweilig wird es nicht. Undogmatische Polizisten sorgen für Verwirrung und nebenbei wird mit dem Glasauge eines Schriftstellers gekickert. Berlin mit seinen dreckigen und unbeleuchteten Ecken und ein Wetter voller Charme und Zuneigung bilden dabei den Hintergrund für die Erzählung. Und hier ist einiges los!

so etwas reisserisch der vom autor selbst verfasste klappentext dieses viel versprechenden stücks literatur, das nicht zufällig auf seite 68 endet.

es ist eine romantische erzählung, die uns hier darbgeboten wird, als schrieben wir nicht 2009, sondern 1809. es ist alles drin: roman, gedicht, essay, übersetzung, übertreibung, fussnote, fusspilz, drama, fantasie, dass die fetzen fliegen. die kapitel sprechen beinahe für sich: "intro", "peter licht am ende des tunnels", "das unglück muss überall zurückgeschlagen werden", "ringhals brinner - berlin brinner!", "die kritik ist keine leidenschaft des kopfes sie ist der kopf der leidenschaft", "der mond", "but the weltordnung is the fuck - 1 theaterstück in 1 akt", "where the wild things are", "grauzone".

die blaue blume der romantik tickt weiter im berliner sumpf. wer in 200 jahren wissen will, wie es vor 200 jahren ausgesehen haben könnte, wenn wir nur gewollt hätten, der lese dieses buch.

[gunter meinhardt: klangkörper. erzählung, berlin: selbstverlag 2009; erhältlich über die kommentarfunktion]

1 Kommentar:

Ich hat gesagt…

Yeah... Romantik...