Sven Regener: Der kleine Bruder. Roman
Wer schon immer mal wissen wollte, wie sich seine westdeutschen Freunde gefühlt haben, als sie nach Westberlin, Haupt- und Frontstadt der freien Welt, kamen, der lese Sven Regeners Buch.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie es im Inneren der viel beschriebenen und beredeten Künstlerszene Westberlins inklusive gefälschter Hausbesetzungen und entgleisender Low-Level-Musikveranstaltungen aussah und roch und sich anfühlte, der lese Sven Regeners Buch.
Wer schon immer mal wissen wollte, welchen Namen er nun seiner Band (ganz bestimmt nicht) verpassen will oder wie er sich in Zukunft nennen möchte, der lese Sven Regeners Buch.
Wer aus Bremen kommt und nach Berlin fährt, der lese Sven Regeners Buch.
Wer genug davon hat, "der kleine Bruder" von wem auch immer zu sein und erwachsen genug ist, sich damit auseinander zu setzen (wird wirklich so geschrieben neuerdings), der lese Sven Regeners Buch.
Wer den Buchstaben 'e' mag, der lese Sven Regeners Buch.
Wer sich nicht für M. Proust und T. Mann und Konsorten interessiert (völlig zu Recht übrigens, wer leidet schon gern an Verstopfung), der lese Sven Regeners Buch.
Wer Sven Regeners Bücher "Herr Lehmann" und "Neue Vahr Süd" gelesen hat und an den literarischen Zwang zur Dreifaltigkeit und an den Dreiklang der Berliner Stadtbahn glaubt, der lese Sven Regeners Buch.
Wer das alles nicht will, der lässt es sich eben vorlesen. Bei Goldmann gibt es die gut 300 Seiten für 10 Euronen. Ansonsten: Fragt Eure Freunde.
2010-08-18
LESEN UND LESEN LASSEN
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