2010-09-03

REGNEN UND REGNEN LASSEN

so viel regen gab es selten, nein, so viel regen gab es vorher nie, nein, so viel regen gab es seit beginn der wetteraufzeichnungen nicht.

das muss der genauigkeit halber hinzugefügt werden. ja, dieser august war ein für das gebiet, auf dem sich heute die bundesrepublik deutschland breitmacht, ein sehr regenreicher. aber schon vor beginn der genauen wetteraufzeichnungen gab es regen, viel regen, viel mehr regen als nach dem beginn der wetteraufzeichnungen.

als es noch keinen august, weil noch keine monate gab, sondern höchstens jahreszeiten, hat es aller wahrscheinlichkeit nach auch schon geregnet. wahrscheinlich war es auch schon mal wärmer als in diesem jahrtausend. überhaupt.

seit die menschheit (gibt es eine elefantheit oder eine ameisenheit, was ist eine menschheit?) mit zeitabschnitten durchschnitten wird (oder sich selbst durchschneidet), werden die messergebnisse immer spektakulärer. das liegt nicht nur an immer ausgefeilteren messtechniken, sondern auch den zur verfügung stehenden, mit messergebnissen bis obenhin gefüllten zeitabschnitten seit beginn der wetteraufzeichnungen.

aber wer legt denn fest, was eine wetteraufzeichnung ist und was nicht? spektakuläre, verschriftlichte beobachtungen sind auch aus weit entfernten zeiten überliefert. sie lassen sich als dokumente vergangener klimakatastrophen mit etwas abweichenden deutungen lesen.

heute, so scheint es, halten viele menschen das klima für menschengemacht. in einer denkart, die durchaus etwas mit nordamerikanischem pragmatismus (und nordemerika ist, wie informierte zeitgenossen wissen, nicht das reich des bösen, sondern die wiederkehr europas als farce, um mit marxens 18. brumaire zu sprechen) und einem naiven hang zur "machbarkeit" zu tun hat, schicken sich mehr oder weniger selbsternannte eliten an, das wetter zu ändern.

das erinnert mich an den witz mit den beiden regenwürmern. sagt der eine: lass und eine lpg gründen. das sind, vorsichtig formuliert, die dimensionen.

übrigens leben wir, erdgeschichtlich gesehen, in einer kaltzeit. das sei, aller klimatologischen hysterie zum trotz, gesagt.

| thomas wettengel © 2010-09-03 |

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