so in etwa lässt sich der morgendliche berufsverkehr in berlin beschreiben. schon im u-bahnhof friedrichsfelde fehlen die freundlichen kleinen männer aus tokio mit den weissen handschuhen, die die fahrgäste höflich, aber bestimmt in die waggons pressen. also muss sich der fahrgast in berlin selbst helfen, mit frotzelnden bemerkungen und der gewissheit, dass er wenigstens nicht umfallen kann.
das umsteigen von der u-bahn zur ringbahn der s-bahn am bahnhof frankfurter allee gleicht einem selbstverwalteten viehtrieb, mit einem stau an der treppe zur oberfläche, bei dem es verwunderlich ist, dass niemand zu schaden kommt. 400 menschen trotten und hetzen, alle mit der gleichen geschwindigkeit, nebeneinander her, hinauf zur befreienden oberfläche.
die menschen um mich gleichen nicht dem uniform daherstapfenden figurenornament in fritz langs METROPOLIS, sondern eher dem müde, aber zu anarchischen ausfällen bereiten menschenstrom mit seinen wirbeln und kleinen gegenströmen in slatan dudows KUHLE WAMPE. vor allem aber gleichen sie menschen im berufsverkehr. sie sind nicht mehr zuhause, sie sind noch nicht in der schule oder in ihrer arbeit, sie sind dazwischen. sie sind doppelt dazwischen, zwischen den menschen und zwischen den orten, unterwegs.
im sommer wäre es schlimmer.
de.wikipedia.org/wiki/Metropolis_(1927)
de.wikipedia.org/wiki/Kuhle_Wampe
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